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Trauma als Folge des Patriarchats und toxischer Gesellschaft

Aktualisiert: 26. Jan. 2023

"Kein Kind kann sich in einem negativen Umfeld selbst als guten Menschen wahrnehmen. Es schlussfolgert aus diesen Erfahrungen, dass etwas an ihm/ihr falsch ist - so entstehen schon früh Schuld und Scham, die uns möglicherweise ein Leben lang begleiten.“ - Dr. Laurence Heller

Diese Identitätsverzerrung kann in direktem Zusammenhang mit unserer Leistungsgesellschaft, in der Selbstausbeutung als Selbstverwirklichung verkauft wird, gesehen werden. Im Gegensatz zu einer Gesellschaft, in der Werte wie Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit ein solidarisches Miteinander ermöglichen, traumatisieren uns vorherrschende patriarchale und toxische Strukturen über Generationen hinweg. Der Fokus in unserer Gesellschaft liegt auf Einzelkampf-, Konkurrenz- und Statusdenken. Infolgedessen haben eigene Bedürfnisse, innere Stabilität, Gelassenheit und Ruhe keinen Raum. Auf diesem Boden wächst emotionale, körperliche und sexualisierte Gewalt, deren Opfer zumeist Frauen sind.

Wer selbst im Kindesalter Körperstrafen und emotionale Gewalt erlebt hat, stimmt Körperstrafen in der Kindeserziehung eher zu als Menschen, die ohne Gewalterfahrungen groß geworden sind.


Das ist das Ergebnis einer aktuellen und repräsentativen Studie, durchgeführt von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie Ulm mit Unterstützung von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderschutzbund. Die Wissenschaftler*innen befragten 2.500 Personen zu ihrer Haltung bezüglich Körperstrafen und verglichen die Aussagen mit empirischen Daten aus den Jahren 2001, 2005 und 2016.


Das Ergebnis ist erschreckend: Trotz positiver Entwicklungen sehen viele Menschen in Deutschland körperliche Bestrafung weiter als angebracht an. Fast jede*r Zweite ist noch immer der Auffassung, dass ein Klaps auf den Hintern noch keinem Kind geschadet habe. Und jede*r Sechste hält es sogar für angebracht, ein Kind zu ohrfeigen. Dabei befinden Männer und ältere Befragte körperliche Gewalt als eher akzeptabel als Frauen und jüngere Befragte.


(vergl. https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/niemals-gewalt-gegen-kinder-studie/274968)

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